Längst hat sich das Elektroauto als alltagstauglich erwiesen und so nutzen immer mehr Menschen in Deutschland die klimaschonende Art mobil zu sein. Dennoch bleibt der Gedanke an die begrenzte Reichweite ein ständiger Begleiter. Es gibt allerdings Möglichkeiten, die Reichweite eines Elektrofahrzeugs zu erhöhen. Wie das genau funktioniert, erfährst du hier.

Was hat sich geändert in den letzten Jahren bezüglich der Reichweite eines E-Autos?

Noch vor 5 Jahren gestaltete sich eine Reise mit dem Elektroauto aufgrund der geringen Reichweite von unter 300 Kilometern schwierig, sodass eine intensive Planung einer längeren Strecke mit dem E-Auto unabdingbar war. Heutzutage sieht das etwas anders aus, denn je nach Hersteller und Fahrzeugtyp verfügt ein E-Auto über eine Reichweite von bis zu 700 km. Auch der Ausbau der entsprechenden Ladeinfrastruktur für den Stromverbrauch der E-Mobilisten schreitet voran. Neben der Berücksichtigung der vorhandenen Ladepunkte spielen allerdings noch ein paar andere Faktoren für die E-Auto-Reichweite eine bedeutende Rolle.

Welche Faktoren beeinflussen die E-Auto-Reichweite?

Sowohl in Deutschland als auch in ganz Europa steigt die Zahl der Ladepunkte für die Elektromobilität unaufhörlich an. Spitzenreiter sind hier immer noch die skandinavischen Länder Norwegen und Schweden, die neben dem absoluten Favoriten – den Niederlanden – das beste Verhältnis aufweisen zwischen den vorhandenen Ladepunkten und dem PKW-Bestand.

Was Deutschland betrifft – dieses rankt bezüglich der Anzahl der Ladepunkte auf Platz zwei in Europa. Allerdings haben wir immer noch das Problem, dass wir im eigenen Land in Anbetracht der steigenden Zahl der Elektroauto Besitzer viel zu wenig Ladepunkte aufweisen und somit laut dem Verband der Automobilindustrie VBD im Jahr 2021 im Vergleich mit den anderen Ländern noch unter dem europäischen Durchschnitt lagen (Quelle).

Elektroauto-Reichweiten-Killer

Wer die Elektroauto-Reichweiten-Killer kennt und diese berücksichtigt, ist in der Lage, mit dem E-Auto durchaus ein paar Kilometer mehr zu fahren.

Killer Nr. 1- Fahrverhalten

Genau wie bei einem herkömmlichen Kraftfahrzeug ohne Elektroantrieb hat das eigene Fahrverhalten auch beim E-Auto Einfluss auf die Reichweite. Wer sich dem Verkehrsfluss anpasst und vorausschauend unterwegs ist, wird nicht so schnell eine Ladesäule ansteuern müssen.

Killer Nr. 2 – Beschleunigung

Der behutsame Umgang mit dem Elektrofahrzeug spart Energie. Dazu gehört vor allem die langsame bzw. „sanfte“ Beschleunigung. Das spart zum einen Energie und schont zusätzlich die Batterie.

Killer Nr. 3 – Verbraucher im Innenraum

Alles was zusätzlich Energie benötigt, wie beispielsweise die Sitzheizung, das Radio oder die Klimaanlage, reduziert am Ende des Tages die E-Auto Reichweite. Darum sollte man diese Tools mit Bedacht einsetzen.

Killer Nr. 4 – Reifendruck

Ist der Reifendruck an einem Fahrzeug nicht optimal eingestellt, geht das auf Kosten der Energie. Darum lohnt es sich, diesen regelmäßig zu prüfen – und das nicht nur aufgrund der Reichweite, sondern auch für die eigene Sicherheit.

Killer Nr. 5 – Temperatur

Die perfekte Außentemperatur für Elektroautos liegt bei exakt 21,5 Grad Celsius. Die Akkus von Elektroautos funktionieren grundlegend am besten, wenn die Temperatur im Bereich von 15 bis 35 Grad liegt. Zu niedrige oder zu hohe Temperaturen schränken die Reichweite von E-Autos also stark ein.

Die Reichweitenangst in der Elektromobilität

Das Thema der Reichweite ist unter Elektromobilisten so bedeutend, dass der Begriff „Reichweitenangst“ es mittlerweile bis in den Duden geschafft hat.

Diese Angst scheint jedoch zunehmend unbegründet, wenn man sich einmal die Zahlen anschaut. Zum einen fahren die meisten Deutschen mit dem E-Auto täglich nicht mehr als 40 km – selten sind sie also so viel unterwegs, dass die Gefahr der Reichweitenüberschreitung besteht. Zum anderen steigen die Reichweiten der Elektrofahrzeuge kontinuierlich an.

Das zeigt eine Studie der Unternehmensberatung Horváth & Partners: Laut dieser lag die durchschnittliche Reichweite für alle zugelassenen elektrobetriebenen Autos 2020 bei 375 km. Die Hochrechnung der Studie zeigt für 2025 eine Steigerung in diesem Bereich auf durchschnittlich bis zu 784 km an – Tendenz weiter steigend (Quelle).

Welche Elektroautos haben eine hohe Reichweite?

Natürlich sind nicht nur das Fahrverhalten und einige zusätzliche Einstellungen am Fahrzeug wichtig für die E-Auto Reichweite. Der Fahrzeugtyp spielt hier eine bedeutende Rolle.

Autos mit der besten Reichweite

Laut einem Test von Auto Bild haben folgende Modelle bezüglich der Reichweite die Nase vorn:
E-Auto Reichweite
Mercedes EQS über 700km
Tesla Model S Long Range über 600km
BMW iX über 600km
Ford Mustang Mach-E knapp über 600km
BMW i4 weit über 500km

Sparsam mit dem E-Auto unterwegs

Auch wenn die meisten Deutschen mit ihrem E-Auto im Alltag keine großen Strecken zurücklegen und sich somit um die Elektroauto Reichweite keine Sorgen machen müssen, gilt es doch ab und zu eine Langstreckentour zu meistern. Wie diese am besten zu bewältigen ist, verraten wir hier

E-Auto Reichweite erhöhen

Mit diesen Tipps ist man mit dem Elektrofahrzeug auch auf längeren Strecken entspannt unterwegs.

Tipp #1 – Rekuperation

Schwieriger Begriff – dabei ist es ganz einfach. Es geht um die Energierückgewinnung. Bei einem Elektroauto funktioniert das beispielsweise während des Bremsens. Denn hier wird Bewegungsenergie erzeugt, die beim herkömmlichen PKW als Reibungswärme verloren geht.

Bei einem Elektroauto jedoch speist die Batterie - welche in diesem Moment als Generator fungiert – die Bewegungsenergie in die Batterie ein. Für Stadtfahrten bedeutet das durchschnittlich bis zu 20 % mehr E-Auto Reichweite.

Um der Batterie mit dieser Methode gezielt Energie zuzuführen, lässt sich bei einigen Elektroautos die Rekuperation in verschiedene Stärken unterteilen.

Tipp #2 – Geschwindigkeit

Je höher die Durchschnittsgeschwindigkeit, desto geringer ist die Elektroauto Reichweite. Dabei zeigen Untersuchungen immer wieder, dass die Schnellfahrer auf Autobahnen nur wenige Minuten früher an ihrem Ziel ankommen, als Menschen, die vorausschauend und gleichmäßig unterwegs sind.

Warum also nicht auch mit dem Stromer so fahren, dass man eine gleichbleibende gemütliche Reisegeschwindigkeit nutzt um damit gleich von mehreren Vorteilen zu profitieren.

Zum einen ist man so bedeutend sicherer unterwegs. Zum anderen erhöht sich dadurch die E-Auto Reichweite. Und zusätzlich wird die Fahrzeugtechnik insgesamt weniger beansprucht. Hinzu kommt, dass man mit dieser Methode deutlich stressfreier an sein Ziel gelangt.

Tipp #3 – schlaues Laden

Langes Laden belastet die Batterie eines Elektroautos. Experten reden hier vom sogenannten Ladestress, der besonders im Winter auf Kosten der Batterie geht. Darum lohnt es sich, jede Gelegenheit zum Laden zu nutzen, auch wenn der Akku noch nicht leer ist. Auf Langstrecken bedeutet das, ruhig die eine oder andere Pause einzuplanen und dafür in jedem Fall einen Ladepunkt zu nutzen.

Mehr über die Reichweite von Elektroautos im Winter erfahren auf bussgeldkatalog.org.

Tipp #4 – Segeln

Experten schlagen als optimale Form des Stromsparens bei der E-Mobilität das sogenannte Segeln vor. Damit ist nichts anderes als das freie Rollen des Elektroautos gemeint. Dabei ist die Rekuperation des E-Fahrzeugs deaktiviert und man bedient sich der Schwungenergie des E-Autos.

Das bedeutet, das Fahrzeug wird nicht automatisch gebremst, wenn man den Fuß vom Gaspedal nimmt – wie bei der Rekuperation – sondern erst, wenn das Bremspedal betätigt wird.

Tipp #5 – der Eco-Modus

Ein ökonomisches Verhalten spart Energie – das trifft auch beim Fahren mit einem E-Auto zu. Daher verfügen die meisten Elektrofahrzeuge über einen ECO-Modus.

Dieser reduziert in der Regel nicht nur Geschwindigkeit und Beschleunigung, sondern drosselt in manchen Fällen auch die Klimaanlage oder die Heizung. Daher sollte man sich vorher mit den einzelnen Komponenten des Sparmodus auseinandersetzen, damit es nicht zu unliebsamen Überraschungen kommt.

Tipp #6 – Die Powerbank für Elektroautos

Was früher der Reservekanister für den Benziner war, ist heutzutage die Powerbank für das Elektroauto. In der Regel arbeiten diese Ladegeräte mit Batteriemodulen, die sich an jeder normalen Steckdose aufladen lassen. Beachten muss man nur, dass die Geräte mit ca. 23 kg nicht gerade zu den Leichtgewichten gehören.

Tipp #7 – Das Auto klimatisieren

Wie bereits erwähnt führen extreme Temperaturen zu eingeschränkter Reichweite. Verbraucher können zwar keinen Einfluss auf die Außentemperatur nehmen, können sich aber auf das klimatisieren des Autos fokussieren. Für die höchstmögliche Reichweite von Elektroautos ist es sinnvoll, das Auto bereits an der Ladesäule zu klimatisieren, um nur wenig Reichweite während der Fahrt für die Klimaanlage verschwenden zu müssen. Außerdem ist es von großem Vorteil bei extremer Hitze im Schatten zu parken, wie beispielsweise in Tiefgaragen oder unter Bäumen.

Was hat sich geändert bezüglich der Reichweite eines E-Autos?

Noch vor 5 Jahren gestaltete sich eine Reise mit dem Elektroauto aufgrund der geringen Reichweite von unter 300 Kilometern schwierig, sodass eine intensive Planung einer längeren Strecke mit dem E-Auto unabdingbar war. Heutzutage sieht das etwas anders aus, denn je nach Hersteller und Fahrzeugtyp verfügt ein E-Auto über eine Reichweite von bis zu 700 km. Auch der Ausbau der entsprechenden Ladeinfrastruktur für den Stromverbrauch der E-Mobilisten schreitet voran.

Was kann ich tun, um die Reichweite meines E-Autos zu erhöhen?

Hier einige konkrete Tipps:

  • Vorrausschauendes Fahrverhalten
  • Sanfte Beschleunigung
  • Die Nutzgung von Energiefressern wie Sitzheizung, Klimaanlage und Radio reduzieren
  • Den Reifendruck optimal einstellen
  • Schlaues Laden
  • Im ECO Modus fahren

Fazit

Laut Experten wird die geringe Elektroauto Reichweite in naher Zukunft der Vergangenheit angehören, zum einen aufgrund der immer weiter voran schreitenden Entwicklung der E-Auto-Technologie und zum anderen aufgrund des Ausbaus der Ladeinfrastruktur.

Somit lohnt es sich in Zukunft auf das elektrische Fahren umzusteigen – zumal man damit neben der Elektroautoförderung durch den Bund zusätzlich vom jährlichen Erlös der THG Quote profitiert.

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